Ich habe öfter schon im Leben von Leuten, die mich bezahlt haben oder sonst irgendwie am langen Hebel saßen, gesagt bekommen, was sie sich vorstellen, was genau ich für sie tun sollte, um ein gewisses Ziel zu erreichen und wusste genau, dass das zu dem sie mich aufforderten, genau zum Gegenteil führt. (Meist ging es da um Konfrontation, Härte, Durchgreifen und Bestrafen.) Intelligentere dieser Leute haben auf mich gehört, es anders zu machen. Die anderen nicht.
Ich habe häufig, selbst wenn sie nicht auf mich gehört haben, die Ziele meiner Auftraggeber erreicht. In den nicht-auf-mich-hören-Fällen musste ich dann leider noch komplizierte Manöver einbauen, um den Auftraggeber entweder abzulenken, oder ihm vorzuspielen, es würde so laufen, wie er angeordnet hat. (Ich bin aber auch mehr als einmal gefeuert worden, weil ich mit der Mannchschaft das Ziel erreicht habe, aber niemand bestraft worden war.)
Der Mensch ist irrational, und zwar vorhersagbar irrational.
Daher heisst auch das Buch des MIT Wissenschaftlers Dan Ariely so.
Da gibt es viele interessante und erheiternde Studien nachzulesen.
Aber die sind nicht nur interessant und erheiternd.
Ein früherer Arbeitskollege hat seine Abschluflarbeit über Ethik und Moral im Business geschrieben.
Und die Forschungen um "Predictably irrational" waren für ihn das zentrale Material. Nachvollziehbar?
Bei Malcolm Gladwell "Blink" habe ich gelernt, dass ein normaler Mensch, dessen Puls man zum Beispiel durch Rennen sehr erhöht, in einen so extremen Zustand kommt, dass man Polizisten in den USA inzwischen das Verfolgen von Gangstern untersagt, weil sonst zuviele erschossen werden, Gangster als auch Unschuldige.
Daniel Kahnemann hat sich sein Leben lang mit den menschlichen Verhaltensweisen in der Ökonomie auseinandergesetzt, dafür einen Nobelpreis bekommen und alles in "Thinking Fast and Slow" aufgeschrieben. Er erklärt ein wenig mehr, wie das kommt, was im Kopf jedes einzelnen passiert: da gibt es ein schnell denkendes System und ein langsam denkendes. Das schnell denkende gibt simple Antworten, aber schnell, das langsame viel bessere, aber langsamer, und es erfordert Kraft.
Kurz und gut, will man gute Entscheidungen (gemeint sind hier alle täglichen kleinen, wie auch seltene große Entscheidungen), muss man sich anstrengen und mit dem langsamen System das schnelle System trainieren. Und in einigen Arten von Situationen muss man dem schnellen System beibringen, immer auf das langsame System zurückzugreifen, weil das schnelle einfach bestimmte Dinge nicht kann, d.h. Entscheidungen notorisch falsch angeht.
Ich habe in allen drei Büchern viele Dinge erfahren, die ich irgendwie selber schon mal (an mir) bemerkt hatte. Viele davon waren auch echt blöd. Das waren vermutlich gerade die, für die sich mein ehemaliger Kollege in seiner Abschluflarbeit interessiert hatte.
Das schöne ist aber, dass man etwas tun kann. Jeder.
Manche tun mehr oder haben mehr Glück mit den Leuten, die auf sie einwirken. Manche weniger. Und ich bin immer sehr froh, wenn jemand der mehr getan oder Glück hat, verantwortlich ist für Dinge in denen ich mit drin hänge. Als Projektleiter, Chef, Partner, Trainer.
So und jetzt ist gerade Wahlkampf und ich höre immer, dass die Kandidaten jede einzelne Haltung im Detail darlegen sollten, damit die Bürger ganz genau für die einzelnen Entscheidungen im Detail votieren können.
Ich möchte das nicht. Ich möchte, dass Entscheidungen von Leuten gefällt werden, die ihr schnelles System im Griff haben. Die breite Masse der Menschen hat das sicher nicht.
Ich habe häufig, selbst wenn sie nicht auf mich gehört haben, die Ziele meiner Auftraggeber erreicht. In den nicht-auf-mich-hören-Fällen musste ich dann leider noch komplizierte Manöver einbauen, um den Auftraggeber entweder abzulenken, oder ihm vorzuspielen, es würde so laufen, wie er angeordnet hat. (Ich bin aber auch mehr als einmal gefeuert worden, weil ich mit der Mannchschaft das Ziel erreicht habe, aber niemand bestraft worden war.)
Der Mensch ist irrational, und zwar vorhersagbar irrational.
Daher heisst auch das Buch des MIT Wissenschaftlers Dan Ariely so.
Da gibt es viele interessante und erheiternde Studien nachzulesen.
Aber die sind nicht nur interessant und erheiternd.
Ein früherer Arbeitskollege hat seine Abschluflarbeit über Ethik und Moral im Business geschrieben.
Und die Forschungen um "Predictably irrational" waren für ihn das zentrale Material. Nachvollziehbar?
Bei Malcolm Gladwell "Blink" habe ich gelernt, dass ein normaler Mensch, dessen Puls man zum Beispiel durch Rennen sehr erhöht, in einen so extremen Zustand kommt, dass man Polizisten in den USA inzwischen das Verfolgen von Gangstern untersagt, weil sonst zuviele erschossen werden, Gangster als auch Unschuldige.
Daniel Kahnemann hat sich sein Leben lang mit den menschlichen Verhaltensweisen in der Ökonomie auseinandergesetzt, dafür einen Nobelpreis bekommen und alles in "Thinking Fast and Slow" aufgeschrieben. Er erklärt ein wenig mehr, wie das kommt, was im Kopf jedes einzelnen passiert: da gibt es ein schnell denkendes System und ein langsam denkendes. Das schnell denkende gibt simple Antworten, aber schnell, das langsame viel bessere, aber langsamer, und es erfordert Kraft.
Kurz und gut, will man gute Entscheidungen (gemeint sind hier alle täglichen kleinen, wie auch seltene große Entscheidungen), muss man sich anstrengen und mit dem langsamen System das schnelle System trainieren. Und in einigen Arten von Situationen muss man dem schnellen System beibringen, immer auf das langsame System zurückzugreifen, weil das schnelle einfach bestimmte Dinge nicht kann, d.h. Entscheidungen notorisch falsch angeht.
Ich habe in allen drei Büchern viele Dinge erfahren, die ich irgendwie selber schon mal (an mir) bemerkt hatte. Viele davon waren auch echt blöd. Das waren vermutlich gerade die, für die sich mein ehemaliger Kollege in seiner Abschluflarbeit interessiert hatte.
Das schöne ist aber, dass man etwas tun kann. Jeder.
Manche tun mehr oder haben mehr Glück mit den Leuten, die auf sie einwirken. Manche weniger. Und ich bin immer sehr froh, wenn jemand der mehr getan oder Glück hat, verantwortlich ist für Dinge in denen ich mit drin hänge. Als Projektleiter, Chef, Partner, Trainer.
So und jetzt ist gerade Wahlkampf und ich höre immer, dass die Kandidaten jede einzelne Haltung im Detail darlegen sollten, damit die Bürger ganz genau für die einzelnen Entscheidungen im Detail votieren können.
Ich möchte das nicht. Ich möchte, dass Entscheidungen von Leuten gefällt werden, die ihr schnelles System im Griff haben. Die breite Masse der Menschen hat das sicher nicht.